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FAQs

Allergie

Eine Allergie entsteht durch eine Überaktivität Ihres Immunsystems. Normalerweise sorgt dieses dafür, dass der Körper vor Angriffen durch Krankheitserreger (z. B. Bakterien, Viren, Pilze) geschützt ist. Dann setzt die körpereigene Immunabwehr eine Art Verteidigungsreaktion in Gang.

Bei einer Allergie stuft Ihr Immunsystem einen normalerweise völlig harmlosen Auslöser als Gefahr ein und schlägt Alarm. Am Beispiel des Heuschnupfens bedeutet das: Ihre Abwehr interpretiert Blütenstaub als potenzielle Bedrohung und startet mit einer Immunreaktion, die sich durch verschiedene Symptome äußert. 

Theoretisch können Sie auf vieles allergisch reagieren, mit dem Sie im Alltag Kontakt haben. In der Praxis gibt es aber einige besonders verbreitete Allergieauslöser wie z. B.:

  • Pollen
  • Hausstaubmilben
  • Insektengift
  • Lebensmittel
  • Tierhaare
  • Duftstoffe
  • Metalle

Ständiges Niesen beim Pollenflug ist nur eines von zahlreichen Allergie-Symptome. Die Bandbreite an Allergiebeschwerden ist derart groß, dass man diese am besten nach dem Ort (z.B. Augen, Nase, Haut, etc.) sortiert, an dem sie auftreten. Hier nur eine grobe Übersicht typischer Allergiebeschwerden:

  • brennende Augen
  • Hautausschlag
  • laufende Nase
  • Niesen
  • Juckreiz im Rachen
  • Hustenreiz
  • Luftnot

Gehen Sie hierzu am besten zu einem Spezialisten für Allergologie (Allergologe). Er wird die entsprechenden Untersuchungen durchführen. Am Beginn steht eine ausführliche Patientenbefragung und Erhebung Ihrer Krankengeschichte (Anamnese).

Dann folgen möglicherweise diese körperlichen Untersuchungen:

  • Hauttest (Pricktest)
  • Blutuntersuchung
  • Provokationstest

Vereinfacht gesagt gibt es drei Möglichkeiten, eine Allergie zu behandeln:

  1. Allergenvermeidung (Allergenkarenz)
  2. Symptomatische Behandlung
  3. Hyposensibilisierung

Nicht jede Therapie passt zu jeder Allergie und nur die Hyposensibilisierung behandelt die Ursache.

Bei der Entstehung von Allergien ist das Immunsystem der entscheidende Faktor. Normalerweise sorgt es dafür, dass Sie jeden Tag vor allerlei Krankheitserregern wie z. B. Bakterien, Viren oder Pilzen geschützt sind. Ein komplexes System aus Immunzellen, Botenstoffen und Antikörpern bildet gewissermaßen das Verteidigungssystem des Organismus. Dringt ein Fremdkörper in den Körper ein, startet eine Gegenreaktion des Immunsystems.

Bei einer Allergie wird jedoch eine Immunreaktion in Gang gesetzt, obwohl der Auslöser völlig harmlos ist. Denn es handelt sich nicht um einen Krankheitserreger, sondern beispielsweise um Pollen o. ä. Das Immunsystem sieht völlig harmlose Dinge als Gefahr an und schaltet in den Abwehrmodus. Sie spüren dies in Form der typischen Allergie-Symptome.

Heuschnupfen

Auslöser von Heuschnupfen sind die Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern. Besonders häufig treten Heuschnupfen-Symptome durch Birkenpollen auf. Jedoch gibt es noch eine ganze Reihe weiterer – meist windbestäubter - allergieauslösender Pflanzen, deren Pollen Heuschnupfen auslösen können. Heuschnupfen entsteht ebenso wie alle weiteren Allergien durch eine Überreaktion des Immunsystems, in diesem Fall auf die an sich harmlosen Blütenpollen.

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Die Reihe an Heuschnupfen-Symptomen ist äußerst vielfältig und er ist nicht immer sofort als solcher erkennbar. So kann Heuschnupfen auch mit Halsschmerzen, Erschöpfung oder Kopfschmerzen einher gehen sein. Hier stellen Sie sich als Pollenallergiker zurecht erst einmal die Frage: Erkältung oder Heuschnupfen?

Die Diagnose Heuschnupfen kann zwar nur ein Arzt stellen. Trotzdem gibt es typische Beschwerden, die durchaus als erste Anzeichen für Heuschnupfen interpretiert werden können:

  • die Beschwerden treten saisonal, vor allem während der Blütezeit auf,
  • an sonnigen und warmen Tagen wird der Heuschnupfen extremer,
  • regnerische Tage führen zu einer Linderung,
  • draußen in der Natur treten stärkere Reaktionen auf, in Ihrer Wohnung lassen diese nach.

Verstopfte Nase, Niesen und Hautausschlag


Wie der Begriff Heuschnupfen erahnen lässt, treten v. a. schnupfenähnliche Symptome auf, bei denen besonders die Nasenschleimhaut betroffen ist. Doch auch andere Körperregionen wie Haut, Mund, Augen und Bronchien sind betroffen.

Die typischen Heuschnupfen-Symptome sind im Einzelnen:

  • laufende & verstopfte Nase
  • Juckreiz in der Nase
  • Riechstörungen
  • vermehrte Nasennebenhöhlenentzündungen  
  • Augenbrennen & Augenjucken
  • Bindehautentzündung
  • Halsschmerzen
  • Schleim im Hals
  • Schluckbeschwerden
  • Mundatmung & erschwerte Atmung

Nahrungsmittelallergien

Die Nahrungsmittelunverträglichkeit (Intoleranz) ist eine völlig andere Erkrankung als die Lebensmittelallergie. Der Unterschied liegt in der Entstehung der Beschwerden:

  • Die Lebensmittelallergie ist eine „echte Allergie“, bei der das Immunsystem die Nahrungsbestandteile angreift.
  • Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Verdauung gestört, z. B. weil bestimmte Enzyme fehlen (z. B. bei der Laktoseintoleranz). Hierbei spielt das Immunsystem keine Rolle.

Einen Sonderfall nehmen die Kreuzallergien ein, bei denen der Organismus nicht nur auf Lebensmittel allergisch reagiert, sondern z. B. gleichzeitig auch auf Pollen.

Theoretisch können Sie auf alle Lebensmittel allergisch reagieren. Es gibt aber Nahrungsmittel, bei denen verhältnismäßig häufig eine Lebensmittelallergie auftritt. Die häufigsten Nahrungsmittelallergene, welche „echte allergische Reaktionen“ auslösen können, sind:

  • Hühnerei
  • Fisch
  • Meeresfrüchte
  • Nüsse (z. B. Erdnuss, Haselnuss, Paranuss, Walnuss)
  • Getreide (v. a. Weizen-, Roggen-, Gersten-, Hafermehl)
  • Sellerie
  • Obst
  • Soja
  • Kuhmilch
  • Senf

Daneben gibt es zahlreiche Inhaltsstoffe in Lebensmitteln, die unter Umständen zu nicht-allergischen Nahrungsmittelintoleranzen führen können. Dazu gehören z. B. Milchzucker, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Lesen Sie daher immer genau die Zutatenliste wenn Sie davon betroffen sind.

  •  

Häufig treten bei der Lebensmittelallergie Hautausschlag, Magen-Darm-Symptome aber auch Beschwerden im Mund-Rachenraum auf.

Symptome auf der Haut

  • Rötungen
  • Juckreiz
  • Quaddeln
  • Schwellung (Angioödem)
  • Hautausschlag
  • Ekzeme

Symptome des Magen-Darm-Traktes

  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Erbrechen

Symptome im Mund-Rachenraum

  • pelziges Gefühl auf der Zunge
  • Brennen, Kribbeln oder Juckreiz im Mund-Rachenraum
  • Mundschleimhautschwellung 
  • Zungenschwellung
  • Lippenschwellung

Dieser Symptomkomplex wird auch als orales Allergiesyndrom bezeichnet (OAS).

Eine Lebensmittelallergie kann im Extremfall auch zum anaphylaktischen Schock führen!

Insektengiftallergie

Die Gifte der hierzulande lebenden Insekten sind an sich harmlos. Doch bei manchen Menschen tritt eine allergische Reaktion nach Stichen auf. Auslöser sind die Insektenstiche folgender Arten:

  • Biene
  • Wespe
  • Hummel
  • Hornisse

Die häufigsten Auslöser sind allerdings Bienenstiche und Wespenstiche.

Wenn Sie nicht von einer Insektengiftallergie betroffen sind, kommt es bei Ihnen z. B. nach einem Wespenstich allenfalls zu einer brennenden Rötung und Schwellung rund um die Einstichstelle. Das ist eine völlig normale Reaktion auf das Insektengift, was zuvor durch den Stich unter die Haut oder in die Mundschleimhaut gespritzt wurde.

Allergische Reaktion auf Insektenstiche

Wenn Sie allergisch auf Insektenstiche reagieren, zeigt sich dies durch die folgenden Allergie-Anzeichen:

  • allergische Hautreaktion
  • Hautrötung, nesselartiger Hautausschlag
  • Schwellung der Nasen- und Mundschleimhaut
  • Schwellungen im Gesicht und am Hals (Ödeme)
  • Übelkeit nach Insektenstich
  • allergische Reaktion nach Fieber
  • Kopfschmerzen

Die Insektengiftallergie-Symptome treten als Sofortreaktion meist innerhalb weniger Minuten nach dem Insektenstich auf. Das gilt auch für den lebensbedrohlichen allergischen Schock. Deswegen sollten Sie als Betroffener immer ein Notfallset gegen Wespenstiche und andere „Insektenangriffe“ mit sich führen.

Bei einem allergischen Schock gilt zudem:

  • Erste Hilfe leisten
  • Notarzt alarmieren
  • Einlieferung ins Krankenhaus

Allergischer Schock nach Insektenstich

Eine Insektengiftallergie kann zum gefürchteten allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) führen. Hinweise darauf sind:

  • starke Schwellung, z.B. in Gesicht oder Hals
  • Atemnot
  • Schwindel
  • Schweißausbrüche
  • Kreislaufkollaps
  • Herzrasen
  • Ohnmacht

In diesem Fall herrscht akute Lebensgefahr und es sollte ein Notfallset für Allergiker zum Einsatz kommen.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie allergisch auf Wespen und andere Insekten reagieren, suchen Sie einen Arzt (Allergologe) auf. Dieser klärt anhand einer ausführlichen Patientenbefragung, ob Ihre Symptome zu einer Allergie gegen Stiche passen.

Zur weiteren Insektengiftallergie-Diagnostik gehören die folgenden Untersuchungen:

Anders als bei Heuschnupfen gehört der Provokationstest nicht zur Standard-Diagnostik. Vielmehr wird dieser später manchmal durchgeführt, um den Erfolg der Therapie zu überprüfen.

Zunächst sollten Sie versuchen, einen Insektenstich bestmöglich zu vermeiden. Lassen Sie eine Insektengiftallergie zudem durch einen Allergie-Spezialisten behandeln. Gerade die Hyposensibilisierung hat bei dieser Allergie eine hohe Erfolgsquote.

Die Symptomatische Therapie bei der Insektengiftallergie

Auch bei der Insektengiftallergie haben Sie die Möglichkeit, die Symptome der allergischen Reaktion zu behandeln. Dies ist auch von anderen Allergien, zum Beispiel dem Heuschnupfen, bekannt. Eine besondere Bedeutung bei einer allergischen Hautreaktion durch Insektenstiche kommen z. B. Salben zu, die entweder Antihistaminika oder Kortison enthalten.

Doch auch weitere antiallergische Medikamente, z. B. in Tabletten oder Tropfenform, spielen eine Rolle in der symptomatischen Therapie der Insektengiftallergie. 

 

Die Hyposensibilisierung gegen Insektengift

Keine Allergie reagiert so gut auf eine Hyposensibilisierung wie die gegen Insektengift. Die Erfolgschancen liegen bei bis zu 95 %. Das Prinzip hinter dieser, auch als spezifische Immuntherapie (SIT) bekannten, Behandlungsform liegt in einer Gewöhnung des Immunsystems an das Insektengift. Die Hyposensibilisierung dauert zwischen drei und fünf Jahre. Es ist die einzige Behandlung, welche die Ursache Ihrer Insektengiftallergie bekämpft. Im Unterschied zu saisonalen Allergien (z. B. Heuschnupfen) wird die Hyposensibilisierung bei der Insektengift immer ganzjährig durchgeführt.

Die Hyposensibilierung wird in der Regel während eines drei bis fünftägigen stationären Aufenthalts in einer Klinik begonnen. In diesem Zeitraum verabreicht der behandelnde Arzt mehrmals täglich eine Injektion mit dem Insektengift. Anschließend therapiert der behandelte Arzt ambulant weiter.

Symptome einer Allergien

Ihre Augen sind sehr empfindlich, auch gegenüber Allergieauslösern. Vor allem Pollen, Hausstaub und Tierhaare machen dem Sehorgan schwer zu schaffen. Typische Allergie-Anzeichen an den Augen sind:

  • gerötete Augen
  • Augenbrennen
  • Augenjucken
  • Tränenfluss
  • Bindehautentzündung
  • Augenlidschwellung
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • verschwommenes Sehen

Die Anzeichen eines Heuschnupfens zeigen sich besonders an der Nase. Kein Wunder, ist hier doch eine wichtige Eintrittspforte für Pollen, aber auch diverse andere Allergene wie z. B. Schimmelpilzsporen, Staub etc.

Hier treten starke Allergiebeschwerden auf, die sich wie folgt äußern:

  • Nasenlaufen
  • Nasenjucken
  • Nasenverstopfung
  • Nasenkribbeln
  • Niesanfälle
  • Riechstörungen

Halsschmerzen und Husten treten nicht nur bei Erkältungen auf. Es handelt sich auch um typische Symptome einer Allergie. Wenn wir von Hals sprechen, meinen wir konkret die Luftwege. Diese führen vom Rachen über Luftröhre und Bronchien schließlich in die Lunge.

Mehr als irgendwo sonst gelangen hier Krankheitserreger mit der eingeatmeten Luft in den Organismus. Deswegen sind die Schleimhäute unserer Atemwege mit unzähligen Immunzellen ausgestattet:

  • Der Vorteil: Es besteht ein schlagkräftiger Schutz gegen Keime und somit gegen lästige Infekte
  • Der Nachteil: Allergische Beschwerden fallen hier unter Umständen besonders heftig aus

Konkret äußern sich die Allergie-Symptome an Hals und Luftwegen wie folgt:

  • Husten
  • Halsschmerzen
  • Halskratzen
  • Juckreiz und/oder Kribbeln im Rachen
  • Atemnot
  • Schleimhautschwellung
  • Schleimbildung

Bei vermehrter Luftnot sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn dies könnte ein Symptom für allergisches Asthma sein.

Rötungen, Juckreiz und Ekzeme können Anzeichen einer Allergie sein. Beschwerden auf der Haut sind ein typisches Kontaktallergie-Symptom, gehört aber auch zu den Anzeichen von Heuschnupfen und weiterer allergischer Reaktionen.

Das ist nicht verwunderlich, ist doch kein anderes Organ unseres Körpers so sehr den Umweltbedingungen ausgesetzt wie die Haut. Gerade sie reagiert sehr empfindlich auf Allergene.

Typische Allergie-Symptome der Haut sind:

  • trockene Haut
  • Ekzeme
  • Juckreiz
  • Brennen
  • rötlich entzündliche, juckende Quaddeln
  • Schwellung (Angioödem)

Pollenallergie und Neurodermitis treten relativ häufig gemeinsam auf.

Wenn Sie allergisch auf Nahrungsmittel reagieren, kann das mehrere Ursachen haben. Entweder tritt eine allergische Reaktion direkt auf bestimmte Inhaltsstoffe des Lebensmittels auf oder Sie verspüren Symptome einer Kreuzallergie. In letzterem Fall reagieren Sie gleichzeitig auf Pollen und Nahrungsmittel. Das liegt daran, dass die Allergene sich strukturell stark ähneln.

Lebensmittel können schon an der Mundschleimhaut zu Allergie-Symptomen führen, zum Beispiel Kribbeln oder Brennen. Häufig treten diese aber erst auf, wenn die Speise den Darm erreicht hat. Neben der „echten“ allergischen Reaktion auf Nahrungsmittel (tritt bei 1 – 5 % der Bevölkerung auf) und der Kreuzallergie können auch Intoleranzen (z. B. gegen Laktose, Fruchtzucker etc.) zu folgenden Beschwerden führen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Völlegefühl

Das hängt von der Allergieform ab. In der Regel gilt aber, dass die Allergie-Symptome nachlassen, sobald Sie den Kontakt zum Auslöser beenden. Das ist je nach Allergie nicht immer möglich. Pollen beispielsweise können Sie während der Flugzeit kaum entkommen, während sich der Kontakt zu Nickel oder Tierhaaren recht konsequent vermeiden lässt.

Diagnose

Das Ziel der verschiedenen Allergieteste, z.B. des Hauttests, der Blutuntersuchung, des Provokationstests etc., ist herauszufinden, ob Ihre Symptome tatsächlich durch eine Allergie ausgelöst werden. Weitere Fragen, die die Allergiediagnostik zu klären hat, sind:

Denn nur wenn Sie den genauen Auslöser der Allergie identifizieren, können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt die richtige Allergen-Vermeidungsstrategie und Allergie-Therapie einleiten um die Symptome zu reduzieren. Das ist gerade zu Beginn einer allergischen Erkrankung besonders wichtig.

Um die Diagnose „Allergie“ zu bestätigen oder auszuschließen, suchen Sie am besten einen Spezialisten für Allergologie auf. Zumeist handelt es sich dabei um Ärzte der folgenden Fachrichtungen mit entsprechender Zusatzqualifikation:

  • Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt)
  • Lungenfacharzt (Pneumologe)
  • Hautarzt (Dermatologe)
  • alle Ärzte, welche die Zusatzbezeichnung „Allergologie“ führen

Manchmal genügt für die Diagnose bereits ein Allergie-Hauttest. Nicht selten sind aber weiterführende Untersuchungen notwendig. Einen Allergologen in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel mit unserer Arztsuche.

Weithin bekannt ist der Hauttest auch als Pricktest. Doch dieser ist nur ein Element, wenn es darum geht, eine Allergie zu identifizieren. Denn es sind noch viele weitere Faktoren von Interesse, bis Ihr Arzt die Diagnose „Allergie“ stellt oder einen anderen Auslöser Ihrer Beschwerden gefunden hat.

Die allergologische Diagnostik besteht aus folgenden Untersuchungen:

Der Hauttest kommt vor allem dann zur Anwendung, wenn der Verdacht auf eine sog Inhalationsallergie vorliegt. Darunter versteht man eine Allergie, bei der die auslösenden Allergene eingeatmet werden. Die bekanntesten Beispiele sind:

Aber auch bei Allergien gegen Nahrungsmittel oder Insektengifte ist er meist der erste Test nach Erhebung der Anamnese.

Beim Allergie-Hauttest bringt der Arzt verschiedene Allergene in Form von Pricktestlösungen auf Ihre Haut. Typischerweise wird ein Allergietest am Unterarm oder Rücken durchgeführt. Die Allergenlösungen werden auf die Haut in Tropfenform aufgetragen und mithilfe eines kleinen Piecks mit einer Pricklanzette wird eine sehr kleine Menge Allergen in die Haut gebracht. Dieses „Pricken“ ist nicht schmerzhaft.

Der Arzt nimmt Ihnen etwas Blut ab, das dann im Labor auf IgE-Antikörper hin untersucht wird. Anders als beim Pricktest liegt das Ergebnis aber erst einige Tage später vor. Für Sie ist der Bluttest in etwa vergleichbar mit anderen Blutuntersuchungen beim Hautarzt.

Keinesfalls müssen Sie für den Allergietest nüchtern sein, wie dies mitunter bei anderen Laboruntersuchungen notwendig ist.

Die sogenannten IgE-Antikörper gegen das Allergen sind maßgeblich an der Entstehung einer allergischen Reaktion beteiligt. Besteht bei Ihnen eine Allergie, zirkulieren diese Antikörper im Blut und können somit im Rahmen eines Allergie-Bluttests nachgewiesen werden. 

  • Wenn der Pricktest oder auch ein Provokationstest keine eindeutigen Ergebnisse geliefert hat
  • Wenn der Arzt zusätzliche Informationen benötigt (sogenannte molekulare Allergiediagnostik)
  • Wenn bei Ihnen eine Gegenanzeige gegen den Prick- oder Provokationstest besteht
  • Wenn Sie antiallergische Medikamente eingenommen haben
  • Wenn Sie aus anderen Gründen keinen Pricktest durchführen lassen möchten

Entscheidend ist nicht die Gesamtmenge der IgE-Antikörper im Blut, sondern die genaue Art. Denn gegen jedes Allergen bildet der Körper spezielle Antikörper, die der Arzt dann in der Blutprobe feststellen kann. Man muss nur wissen, wonach man suchen möchte und vorab eine Auswahl treffen. Moderne Laborverfahren können heute viele hundert verschiedene Antikörper erkennen. So eignet sich ein Allergie-Bluttest z. B. bei dem Verdacht auf häufige Allergien wie z. B.

Bei den Provokationstests werden die Allergene nicht auf die Haut aufgebracht, sondern direkt an das Organ gebracht, an dem der Patient seine allergischen Beschwerden hat. Die meisten Organe, an denen der Provokationstest angewendet wird, sind folgende:

  • Schleimhäute der Nase
  • Schleimhäute der Bronchien
  • Schleimhäute des Mundes
  • Schleimhäute des Darmtraktes
  • Schleimhäute der Augen

  • der nasale Provokationstest bei allergischem Schnupfen
  • der bronchiale Provokationstest bei allergischem Asthma
  • der konjunktivale Provokationstest bei allergischer Bindehautentzündung
  • der orale Provokationstest bei Nahrungsmittelallergien

Behandlung

Für die Behandlung einer Allergie stehen Ihnen grundsätzlich die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:

Allergenvermeidung (Allergenkarenz) bedeutet, dass Sie den Kontakt zu den Allergieauslösern gezielt vermeiden. In einigen Fällen ist das relativ gut möglich. So zum Beispiel bei:

Bei der Pollenallergie (Heuschnupfen) oder der Hausstaubmilbenallergie ist dies hingegen nur schwer zu realisieren. In diesem Fall sollten Sie Ihren Allergologen aufsuchen und alternative Behandlungsoptionen besprechen.

Eine konsequente Allergenvermeidung ist nur dann möglich, wenn Sie den allergieauslösenden Stoffen überhaupt „entfliehen“ können. In einigen Fällen ist das gut möglich, so z. B. bei den folgenden Allergien:

Die allergieauslösenden Lebensmittel lassen sich konsequent vom Speiseplan streichen. Auch der Kontakt zu Tieren lässt sich in den meisten Fällen gut vermeiden. Beides kann für die Betroffenen aber durchaus belastend sein, z. B. wenn man sich von einem Haustier trennen oder auf eine geliebte Speise verzichten muss.

Einigen Allergenen können Sie schlicht nicht vollständig aus dem Weg gehen. Insgesamt gilt dies für:

  • Pollen
  • Hausstaubmilben
  • Insekten
  • Berufsallergenen

Wie der Name „symptomatische Behandlung“ verrät, werden dabei vor allem die Beschwerden der Allergie gemindert. Hierzu stehen Ihnen verschiedene Medikamente zur Verfügung.

Wie der Name „symptomatische Behandlung“ verrät, werden dabei vor allem die Symptome bzw. Beschwerden der Allergie gemindert. Hierzu stehen Ihnen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Die bekannteste Wirkstoffklasse sind die sogenannten Antihistaminika. Diese gibt es z. B. in Form von Allergie-Tabletten, aber auch als Tropfen und Salben. Zwar können Sie mit der symptomatischen Therapie die Beschwerden lindern, die Ursache der Allergie wird aber nicht bekämpft.

Lokale und systemische Medikamenten


Die bekannteste Wirkstoffklasse sind die sogenannten Antihistaminika. Diese gibt es z. B. in Form von Allergie-Tabletten, aber auch als Tropfen und Salben. Grundsätzlich können Sie bei Medikamenten gegen Allergie-Symptome zusätzlich unterscheiden zwischen:

  • lokal wirksamen Medikamenten, z. B. Salben, Tropfen oder Cremes
  • systemisch wirksamen Medikamenten, z. B. Tabletten oder Kapseln

So gibt es z. B. Heuschnupfen-Mittel, mit denen Sie die Beschwerden während der Pollensaison aktiv bekämpfen können. Aber auch andere Allergie-Symptome lassen sich lindern. Allerdings können Sie mit symptomatischen Medikamenten die akuten Allergiebeschwerden lindern, nicht aber die Ursache behandeln.

 

Lokale Antihistaminika: Tropfen, Salben, Cremes

Auch diese Medikamente gibt es z. B. als Salbe oder Tropfen, um sie direkt auf der Haut, in der Nase oder den Augen anzuwenden. Dies ist vor allem dann ideal, wenn Ihre Beschwerden nur lokal auftreten. Der Vorteil dieser lokalen Medikamente ist, dass sie direkt an der betroffenen Stelle, z. B. der Nasenschleimhaut wirken und der Effekt schnell eintritt.

Gerade Augentropfen wirken aber nach einer bestimmten Zeit nicht mehr so gut. Wenn Sie unter vielseitigen Allergiesymptomen leiden, sollten Sie eher auf systemische Arzneimittel, z. B. Allergietabletten setzen.

Systemische Antihistaminika: Allergietabletten

Wenn Sie Ihre allergischen Symptome mit Salben oder Tropfen nicht ausreichend behandeln können, sind Allergietabletten eine Option. Diese wirken meist innerhalb einer Stunde nach der Einnahme. Wenn Sie die Antihistaminika z. B. als Tablette gegen Heuschnupfen verwenden, nehmen Sie diese eine Stunde vor dem Gang ins Freie ein.

Bitte beachten Sie, dass manche antiallergischen Medikamente Müdigkeit hervorrufen. Bei den moderneren Wirkstoffen kommt das jedoch nur noch selten vor.

 

Antihistaminika sind meist rezeptfrei, sodass Sie diese ohne ärztliche Verordnung in der Apotheke kaufen können. Diese Art der antiallergischen Medikamente unterdrücken die Beschwerden, indem sie die Ausschüttung von Histamin blockieren. Dadurch verhindern Sie, dass es zu den lästigen Anzeichen einer Allergie kommt.

Bei besonders starken Beschwerden stellt Kortison eine mögliche Alternative dar.

Auch Kortison gibt es entweder in Form von Salbe, Augentropfen oder eben als verschreibungspflichtige Allergietablette zum Einnehmen. Kortison unterdrückt die starke Entzündung, die einer allergischen Reaktion zugrunde liegt. Die Ursache einer Allergie wird aber auch hiermit nicht behandelt. Zudem sollten Kortison-Präparate immer nur kurzzeitig angewendet werden. Allerdings sind Kortisonpräparate zumeist verschreibungspflichtig. Das heißt, Sie brauchen ein Rezept Ihres Arztes.

Die einzige Therapie, mit der die Ursache einer Allergie behandelt wird, ist die Hyposensibilisierung.

Die Hyposensibilisierung ist die einzige Allergie-Behandlung, die sich gegen die Ursache richtet. Sie wird auch als spezifische Immuntherapie bezeichnet. Ihr Immunsystem wird dabei mittels regelmäßiger Einnahme von Tropfen / Tabletten oder der Verabreichung von Spritzen durch Ihren Arzt über ca. 3 Jahre mit dem Allergen konfrontiert. Dadurch, dass die Dosis anfänglich langsam gesteigert wird, gewöhnt sich Ihr Immunsystem an die Allergene. Besonders erfolgreich wird die Hyposensibilisierung bei der Insektengiftallergie und beim Heuschnupfen angewandt.

Bei der Hyposensibilisierung wird Ihnen in steigender Dosierung das Allergen verabreicht, auf das Sie reagieren. Ein Birkenpollenallergiker erhält beispielsweise steigende Mengen Birkenpollen-Allergene. Auf diese Weise gewöhnt sich das Immunsystem daran und stuft diese Pollen nicht mehr als Gefahr ein.

Allerdings müssen Sie Geduld mitbringen, denn mit einer einzigen Spritze gegen Allergie ist es nicht getan. Eine Hyposensibilisierung dauert im Durchschnitt drei bis fünf Jahre. Über die individuelle Vorgehensweise und Therapiedauer entscheidet Ihr behandelnder Arzt.

Die Hyposensibilisierung ist die einzige Allergiebehandlung, die sich gegen die Ursache der Erkrankung richtet. Das Prinzip dahinter ist, dass sich Ihr Immunsystem an die eigentlich harmlosen Auslöser, z. B. Pollen oder Hausstaubmilben gewöhnt und diese nicht mehr als Gefahr einstuft. Diese Allergie-Immuntherapie bringt im Idealfall gleich mehrere Vorteile mit sich.

Die umgangssprachliche Allergiespritze und „Tropfen gegen Allergie“. Vereinfacht gesagt gibt es dies wirklich, nämlich bei den verschiedenen Formen der der Hyposensibilisierung.

Besonders bekannt ist die Heuschnupfen-Immunisierung. Erfolge werden insgesamt erzielt bei:

  • Heuschnupfen (allergische Rhinitis durch Pollen)
  • Insektengiftallergie
  • Hausstaubmilbenallergie
  • Schimmelpilzallergie
  • Tierhaarallergie
  • allergische Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Nicht geeignet ist die Hyposensibilisierung bei folgenden Allergien:

  • Nahrungsmittelallergie
  • Medikamentenallergie

Bei diesen Allergien steht die Allergenvermeidung im Vordergrund. Dies sollten Sie zwar generell versuchen, bei manchen Allergien ist dies aber kaum möglich, wie z. B. bei Heuschnupfen oder der Hausstaubmilbenallergie.

Wie jede Therapie können auch bei der Hyposensibilisierung Nebenwirkungen auftreten. Meistens treten diese in den ersten 30 Minuten nach einer Spritze auf. Deswegen ist es sehr wichtig, dass Sie in dieser Zeit noch in der Arztpraxis verbleiben. Bei der Hyposensibilisierung mit Tropfen treten gelegentlich zu Beginn der Behandlung Juckreiz, Kribbeln und leichte Schwellungen der Mundschleimhaut auf, die aber meist nach einigen Wochen verschwinden.

Generell unterscheidet man zwischen lokalen und systemischen Nebenwirkungen. Lokal bedeutet, dass diese nur um die Einstichstelle herum auftreten. Systemisch hingegen heißt, die Nebenwirkungen betreffen andere Regionen oder den ganzen Körper.

Die Erfolgsaussichten unterscheiden sich je nach Art der Allergie:

  • Pollenallergien: Erfolgsquote zwischen 80 und 90%
  • Milbenallergien: Erfolgsquote zwischen 70 und 80%
  • Insektengift-Allergien: Erfolgsquote von 95%

Allergien bei Kindern

Häufig reagieren Kinder heftiger auf Allergene, weil sich ihr Immunsystem noch in der Entwicklung befindet. Auch unterscheidet sich der Verlauf einer allergischen Reaktion mitunter deutlich von der bei Erwachsenen. Ähnlich sind hingegen die Allergie-Auslöser, wobei es gerade bei der Lebensmittelallergie einige Besonderheiten gibt.

Je nach Alter dominieren unterschiedliche Allergien:

  • Säuglingsalter: Hier treten v. a. Nahrungsmittelallergien auf.
  • Kindesalter: Bedingt durch den Aufenthalt in Kindergarten und Schule sind es insbesondere Innenraumallergien, wie die [Hausstaubmilben-] oder Tierhaarallergie.
  • Jugendalter: Bei Jugendlichen steigt der Anteil an Pollenallergikern.

Obwohl eine Nahrungsmittelallergie in jedem Alter auftreten kann, gibt es einige Besonderheiten bei Kindern. Diese reagieren häufig auf andere Speisen als erwachsene Allergiker. Das gilt vor allem für Säuglinge. So ist zum Beispiel Kuhmilchallergie bei Babys besonders bekannt. Insgesamt tritt die Lebensmittelallergie bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen:

  • 4,2 Prozent der Kinder reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel
  • 3,7 Prozent der Erwachsenen haben eine Lebensmittelallergie

Säuglinge und Kleinkinder reagieren überdurchschnittlich oft auf die folgenden Nahrungsmittel:

  • Kuhmilch
  • Hühnerei
  • Erdnuss
  • Weizen
  • Soja

Es kommt durchaus vor, dass sich diese Allergien im weiteren Verlauf wieder verlieren und die Kinder diese Speisen später problemlos verzehren können.

Beschwerden bei Heuschnupfen im Kindesalter

Niest Ihr Kind oft, läuft die Nase und treten möglicherweise zusätzlich Hautausschläge auf? Dahinter könnte ein Heuschnupfen [Link] stecken. Das gilt v. a., wenn die Symptome

  • saisonal auftreten
  • bei Regen nachlassen
  • im Freien stärker werden

Bei ganzjährigen Symptomen an Nase und Augen kommt eher eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Tierepithelien in Frage.

 

Symptome einer Lebensmittelallergie bei Kindern

Gerade bei Säuglingen wird es hier schon schwieriger. Denn eine leichte Nahrungsmittelallergie bei Kindern zeigt sich oft nur durch unspezifische Symptome wie:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Blähungen
  • Übelkeit

Beobachten Sie genau, ob diese Symptome immer nach bestimmten Speisen auftreten. Führen Sie hierzu am besten ein Symptomtagebuch und suchen Sie den Kinderarzt auf.

 

Allgemeine Allergie-Beschwerden beobachten & frühzeitig handeln

Auch wenn Sie die Beschwerden nicht eindeutig zuordnen können, ist ein Gang zum Arzt empfehlenswert. Das gilt v. a. bei:

  • unklarem Hautausschlag
  • ständigen Erkältungssymptomen
  • vermehrter Müdigkeit und Gereiztheit
  • Schlafstörungen
  • deutlich gesteigertem Schreien bei Säuglingen
  • Konzentrationsstörungen
  • nachlassenden schulischen Leistungen

Hinter alledem kann auch eine Allergie stecken.

Folgen einer Allergie

Am Beispiel der Kreuzreaktion zwischen Birkenpollen und Apfel wird offensichtlich, dass es sich um völlig unterschiedliche Auslöser handelt. Wieso reagieren aber viele Menschen auf beides mit Beschwerden? Hierzu müssen Sie wissen, dass Sie niemals auf Obst, Gemüse oder Pollen als Ganzes reagieren.

Häufig ähneln die Beschwerden denen des Heuschnupfens oder der anderen zugrundeliegenden Allergie. Es können allerdings unter Umständen weitere Symptome auftreten. Dies betrifft vor allem den Mund sowie den Magen-Darm-Trakt. Zusammengefasst wird dies unter dem Begriff orales Allergie-Syndrom.

Dazu gehören u. a. die folgenden Kreuzallergie-Symptome:

  • Anschwellen von Mundschleimhaut, Zunge und Gaumen
  • Brennen, Juckreiz und Taubheitsgefühl im Mund
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen

Grundsätzlich können alle Pollen, die Heuschnupfen auslösen, auch eine Kreuzallergie verursachen. Besonders häufig tritt eine Kreuzallergie auf durch Pollen von:

  • Birke
  • Hasel
  • Erle
  • Buche

Aber auch Pollen verschiedener Gräser-, Kräuter und Getreidesorten können eine Kreuzallergie verursachen, wie Sie der untenstehenden Kreuzallergie-Tabelle entnehmen können.

Welche weiteren Kreuzallergien gibt es?

Außer bei Pollen gibt es noch weitere Formen der allergischen Kreuzreaktion. Hier ein paar häufigere Beispiele:

  • Kreuzallergie zwischen Hausstaubmilben und Krustentieren
  • Kreuzallergie zwischen Latex und bestimmten Früchten
  • Kreuzallergie zwischen Penicillin und verwandten Antibiotika

Auch Lebensmittel können untereinander eine Kreuzallergie verursachen, wie Sie der Kreuzallergie-Tabelle entnehmen können.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie unter einer Kreuzallergie leiden, wenden Sie sich am besten an Ihren Hausarzt oder einen Allergologen [Link]. Wie bei einer gewöhnlichen Allergie gehören zur Diagnostik:

Auch bei der Kreuzallergie spielt die Hyposensibilisierung eine große Rolle. Denn es gilt, vor allem die inhalative „Hauptallergie“ zu behandeln.

Vom Mechanismus her gleicht eine anaphylaktische Reaktion einer „normalen“ allergischen Reaktion. Das Immunsystem reagiert auf einen eigentlich harmlosen Auslöser.  Nur dass dies wesentlich heftiger ausfällt als bei einen gewöhnlichen Allergieschub.

Es gibt sehr viele verschiedene Auslöser einer Anaphylaxie. Einige davon führen häufiger zum Allergieschock, andere wiederum sind vor allem für Kinder gefährlich und wieder andere Auslöser sind nur gelegentliche Auslöser für schwere Komplikationen. Beobachten Sie daher genau, wie Sie auf bestimmte Allergene reagieren.

Die häufigsten Anaphylaxie-Ursachen sind:

Die Anaphylaxie kann verschiedene Symptome zeigen. Diese Symptome sind schlimmstenfalls akut lebensbedrohlich und ein Notarzt sollte sofort informiert werden. Besonders bekannte Anzeichen  sind v. a.

  • starker Schwindel (durch Blutdruckabfall)
  • Herzrasen
  • Kraftlosigkeit
  • Schwäche
  • Kollaps
  • Bewusstlosigkeit
  • Anschwellen der Augenlieder, der Mundschleimhäute, Lippen, Zunge, Finger
  • Schweißausbruch, kalter Schweiß
  • Atemnot
  • Asthmaanfall
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Schock

Doch es gibt noch weitere Anaphylaxie-Symptome:

  • Heiserkeit
  • plötzlicher Juckreiz an Handinnenflächen oder Fußsohlen
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • juckende Quaddeln, Nesselausschlag (rote, erhöhte Hautstellen)
  • Hustenattacke
  • Druck in der Brust
  • Bauchkrämpfe
  • Durchfall

Hundertprozentig vermeiden kann man eine Anaphylaxie nur, wenn man das auslösende Allergen strikt vermeidet. Leider ist das nicht immer möglich. Mit einigen Maßnahmen können Sie das Risiko einer allergischen Reaktion und damit eines Allergieschocks aber deutlich reduzieren.

Ein anaphylaktischer Schock ist ein medizinischer Notfall, der einer sofortigen Behandlung bedarf. Andernfalls droht akute Lebensgefahr und im Extremfall der Tod des Betroffenen. Eine entscheidende Bedeutung für den Akutfall hat das Allergie-Notfallset. Auch sollten Sie sofort einen Notarzt verständigen.

Asthma

Es handelt sich um eine Form von Asthma bronchiale als Folge einer Allergie. Wenn Sie unter einer Allergie leiden, haben Sie statistisch gesehen ein dreifach erhöhtes Asthmarisiko. Allergisches Asthma ist eine Überreaktion der Bronchialschleimhäute auf verschiedene Allergene, z. B.

Aber was genau passiert bei dieser Überreaktion? Sofern Sie Allergenkontakt haben, kommt es nicht nur zur allergischen Atemwegsreaktion an der Nase, sondern an Ihren Bronchialschleimhäuten geschieht Folgendes:

  • Anschwellen der Bronchialschleimhäute
  • Verkrampfung der Bronchialmuskulatur
  • Vermehrte Schleimproduktion

Wie der Name allergisches Asthma bereits verrät, werden Asthmaanfälle durch den Kontakt zu Allergenen ausgelöst. Besonders häufig tritt dies bei Pollen, Tierhaaren oder Hausstaubmilbenkot auf.

Die häufigsten Ursachen für allergisches Asthma sind:

  • Pollen
  • Schimmelpilze
  • Tierhaare
  • Hausstaubmilbenkot

Etwas seltener entsteht allergisches Asthma aufgrund einer Sensibilisierung gegenüber:

  • Chemikalien
  • Nahrungsmitteln
  • Medikamenten

Einige Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus Ihrer Allergie ein Asthma entwickelt. Dazu gehören v. a.:

  • Rauchen
  • Fälle von Asthma, Allergien und Neurodermitis in der Familie
  • Vorerkrankungen (v. a. Allergien, Lungenerkrankungen)
  • exzessive Hygiene
  • frühes Abstillen
  • niedriges Geburtsgewicht
  • schwaches Immunsystem

Optimal ist es also, wenn Sie die Risikofaktoren so gut wie möglich minimieren und Ihre Allergie konsequent behandeln lassen. Am besten so früh wie möglich und mit einer Hyposensibilisierung.

Von Allergien ist bekannt, dass sie familiär gehäuft auftreten. Dasselbe wird auch bei allergischem Asthma beobachtet. Auch beginnt diese Asthma-Form häufig bereits im Kindes- bzw. Jugendalter. Relativ gut untersucht ist das Asthma-Risiko bei Pollenallergikern:

Sofern die Pollenallergie nicht behandelt wird, entwickeln 20% bis 50% der Betroffenen innerhalb von fünf bis 15 Jahren ein allergisches Asthma. Studien zeigen, dass eine rechtzeitige Behandlung einer Allergie das Asthma-Risiko deutlich senken kann.

Erfahren Sie mehr über die Behandlungsmöglichkeiten von Asthma.

Bei einem Etagenwechsel entwickelt sich aus einer nasalen Allergie allergisches Asthma. Wenn Sie eine Allergie haben, ist Ihr Asthma-Risiko deutlich erhöht. Das gilt vor allem für sogenannte Inhalationsallergien, bei denen Sie die Allergie-Auslöser einatmen. Dazu gehören folgende Allergie-Formen: 

Der Begriff Etagenwechsel ist dabei durchaus wörtlich gemeint, denn

  • viele Allergien treten v. a. an den oberen Luftwegen (Nase, Mund, Rachen) auf
  • allergisches Asthma findet in den unteren Luftwegen (Bronchien, Lunge) statt

Die Beschwerden gehen also sprichwörtlich „eine Etage tiefer“. Am ehesten lässt sich ein Etagenwechsel durch die konsequente Behandlung der Allergie vermeiden. Wird die Allergie gelindert oder sogar vollständig geheilt, sinkt auch das Asthma-Risiko deutlich.

Eine solch ursächliche Behandlung einer Allergie ist nur mit der Hyposensibilisierung möglich. Diese funktioniert nicht bei allen Allergien, gerade bei Heuschnupfen und einer Hausstaubmilbenallergie ist diese aber häufig erfolgreich.

Wenn bei Ihnen ein allergischer Asthmaanfall auftritt, kommt es typischerweise zu den folgenden Asthma-Anzeichen:

  • Atemnot
  • Brustenge
  • Schwindel
  • Kurzatmigkeit
  • pfeifendes Atemgeräusch
  • vermindertes Riechvermögen
  • Kopfschmerzen
  • erschwertes Ausatmen
  • Reizhusten
  • Verschleimung
  • Panik/Unruhe

Bedenken Sie, dass diese Symptome nicht zwingend alle auftreten müssen.

Der Kutschersitz erleichtert die Atmung


  • Nehmen Sie auf einem Stuhl platz
  • Lassen Sie sich langsam nach vorne zusammensacken
  • Ihre Unterarme ruhen auf den Oberschenkeln
  • Die Hände hängen locker herunter

 

Die Lippenbremse: Hilfreiche Ausatem-Übung


  • Atmen Sie so gut wie möglich durch die Nase ein
  • Spitzen Sie den Mund und lassen diesen leicht geöffnet
  • Atmen Sie langsam durch den gespitzten Mund aus
  • Durch den leichten Widerstand werden die Atemwege erweitert

Panik ist gerade bei einem neu auftretenden allergischen Asthma relativ häufig. Gerade das Gefühl von Luftnot macht vielen Menschen Angst. Doch gerade in einer solchen Situation ist es wichtig, Panik zu vermeiden und Ruhe zu bewahren. Um so schnell und gut wie möglich durch den Asthmaanfall zu kommen, befolgen Sie am besten diese Tipps:

  • Bewahren Sie so gut wie möglich Ruhe
  • Nutzen Sie Ihren Asthma-Inhalator
  • Nehmen Sie eine Position ein, die Ihnen die Atmung erleichtert (v. a. den Kutschersitz)
  • Wenden Sie die Lippenbremse an
  • Wenn sich Ihre Beschwerden nicht rasch bessern, rufen Sie den Notarzt!

Suchen Sie hierzu am besten einen Allergologen oder Lungenfacharzt (Pneumologen) auf. Auch ihr Hausarzt kann Ihnen häufig schon weiterhelfen. Doch wie kann der Arzt allergisches Asthma feststellen? Wie bei der Allergiediagnostik steht am Anfang eine umfangreiche Patientenbefragung.

Bei der Behandlung von allergischem Asthma unterscheidet man generell zwischen:

  1. Die Asthma-Prophylaxe durch Behandlung der zugrundeliegenden Allergie
  2. Die Therapie des bereits bestehenden allergischen Asthma

Mediziner unterscheiden dabei auch zwischen der Akut- und der Langzeittherapie.

  • Akuttherapie: Das klassische Medikament zur Akutbehandlung ist der Krampflöser, der in den bekannten Asthma-Inhalatoren verabreicht wird. Diese auch als Bronchodilatatoren bezeichneten Arzneimittel sorgen innerhalb weniger Sekunden dafür, dass sich Ihre Bronchien erweitern und Sie wieder besser Luft bekommen.

  • Langzeittherapie: Kortison dient als Langzeittherapie, denn durch die antientzündliche Wirkung wird die chronische Entzündung der Bronchien reduziert und Asthmaanfälle treten seltener bzw. weniger stark auf. Schleimlöser werden eher nach Bedarf angewendet. Sprechen Sie hierzu am besten mit Ihrem Arzt.

Zu den besten Optionen gehört aber definitiv die Behandlung der Ursache mittels einer Hyposensibilisierung, also in diesem Fall der zugrundeliegenden Allergie.

 

Zur Anwendung kommen vor allen drei Arten von Medikamenten:

  • Krampflösende Medikamente: Fast alle Menschen inhalieren bei Asthma. Dabei handelt es sich um krampflösende Wirkstoffe, die zu einer sofortigen Erweiterung der Bronchien führen. Dadurch wird die Luftnot rasch gemildert. 

  • Kortison: Ebenfalls mit einem Asthma-Inhalator verabreicht wird Kortison. Dieser Wirkstoff unterdrückt Entzündungen und ein allergisches Asthma ist letztendlich nichts anderes als eine Entzündung.

  • Schleimlöser: Zu den Medikamenten bei allergischem Asthma gehören auch schleimlösende Wirkstoffe. Diese erleichtern Ihnen das Abhusten und lindern die Atemnot zusätzlich. Zur Schleimlösung empfehlen Ärzte zudem, viel zu trinken. Dadurch verflüssigt sich der Schleim und kann besser abgehustet werden