Wenn das Immunsystem „falschen Alarm“ schlägt
Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Laut einer Umfrage des Robert-Koch-Instituts ist alleine in Deutschland jede dritte Person von einer Allergie betroffen. Am häufigsten tritt hierzulande der Heuschnupfen (Pollenallergie) auf.
Was passiert bei einer Allergie?
Eine Allergie entsteht durch eine Überaktivität Ihres Immunsystems. Normalerweise sorgt dieses dafür, dass der Körper vor Angriffen durch Krankheitserreger (z. B. Bakterien, Viren, Pilze) geschützt ist. Dann setzt die körpereigene Immunabwehr eine Art Verteidigungsreaktion in Gang.
Bei einer Allergie stuft Ihr Immunsystem einen normalerweise völlig harmlosen Auslöser als Gefahr ein und schlägt Alarm. Am Beispiel des Heuschnupfens bedeutet das: Ihre Abwehr interpretiert Blütenstaub als potenzielle Bedrohung und startet mit einer Immunreaktion, die sich durch verschiedene Symptome äußert.
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Welche Allergie-Symptome gibt es?
Ständiges Niesen beim Pollenflug ist nur eines von zahlreichen Allergie-Symptome. Die Bandbreite an Allergiebeschwerden ist derart groß, dass man diese am besten nach dem Ort (z.B. Augen, Nase, Haut, etc.) sortiert, an dem sie auftreten. Hier nur eine grobe Übersicht typischer Allergiebeschwerden:
- brennende Augen
- Hautausschlag
- laufende Nase
- Niesen
- Juckreiz im Rachen
- Hustenreiz
- Luftnot
Wie kann man eine Allergie behandeln?
Vereinfacht gesagt gibt es drei Möglichkeiten, eine Allergie zu behandeln:
- Allergenvermeidung (Allergenkarenz)
- Symptomatische Behandlung
- Hyposensibilisierung
Nicht jede Therapie passt zu jeder Allergie und nur die Hyposensibilisierung behandelt die Ursache.
Welche Auslöser von Allergien gibt es?
Theoretisch können Sie auf vieles allergisch reagieren, mit dem Sie im Alltag Kontakt haben. In der Praxis gibt es aber einige besonders verbreitete Allergieauslöser wie z. B.:
- Pollen
- Hausstaubmilben
- Insektengift
- Lebensmittel
- Tierhaare
- Duftstoffe
- Metalle
Wie wird eine Allergie diagnostiziert?
Gehen Sie hierzu am besten zu einem Spezialisten für Allergologie (Allergologe). Er wird die entsprechenden Untersuchungen durchführen. Am Beginn steht eine ausführliche Patientenbefragung und Erhebung Ihrer Krankengeschichte (Anamnese).
Dann folgen möglicherweise diese körperlichen Untersuchungen:
- Hauttest (Pricktest)
- Blutuntersuchung
- Provokationstest
Besonderheiten bei Kindern mit Allergien
Auch Kinder sind von Allergien betroffen, mitunter sogar häufiger als ihre erwachsenen Mitmenschen. Dabei hängt es v. a. vom Alter ab, auf was die Jüngsten vorwiegend reagieren. Bei Säuglingen dominieren Nahrungsmittelallergien, während Grundschulkinder eher zu Innenraumallergien (z. B. Hausstaubmilbenallergie oder Schimmelpilzallergie) neigen. Im Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter ist es dann insbesondere der Heuschnupfen, der den Betroffenen zu schaffen macht.
Auch unterscheiden sich Allergien bei Kindern von den Symptomen her teilweise deutlich von denen Erwachsener. Mitunter fallen sie heftiger aus. Ein wesentlicher Grund hierfür: Das Immunsystem befindet sich bei Kindern noch in der Entwicklung.