Allergie bei Kindern und Säuglingen
Mehr als jedes sechste Kind in Deutschland hat eine Allergie. Besonders tritt bei Kindern Heuschnupfen auf, wovon laut Angaben des Robert-Koch-Institutes rund 9 Prozent der Kinder hierzulande betroffen sind. Zwar funktioniert eine Allergie bei Kindern grundsätzlich genauso wie bei Erwachsenen. Trotzdem gibt es einige Besonderheiten.
Welche Besonderheiten haben Allergien im Kindesalter?
Häufig reagieren Kinder heftiger auf Allergene, weil sich ihr Immunsystem noch in der Entwicklung befindet. Auch unterscheidet sich der Verlauf einer allergischen Reaktion mitunter deutlich von der bei Erwachsenen. Ähnlich sind hingegen die Allergie-Auslöser, wobei es gerade bei der Lebensmittelallergie einige Besonderheiten gibt.
Allergien im Verlauf der Kindheit
Je nach Alter dominieren unterschiedliche Allergien:
- Säuglingsalter: Hier treten v. a. Nahrungsmittelallergien auf.
- Kindesalter: Bedingt durch den Aufenthalt in Kindergarten und Schule sind es insbesondere Innenraumallergien, wie die [Hausstaubmilben-] oder Tierhaarallergie.
- Jugendalter: Bei Jugendlichen steigt der Anteil an Pollenallergikern.
Das Immunsystem eines Kindes reagiert empfindlicher
Wie der gesamte Körper befindet sich auch das Immunsystem bei Kindern noch in der Entwicklungsphase. Das macht es empfindlicher für Allergie-Auslöser. Auch die schützende Haut ist bei Kindern noch dünner, weswegen Allergene leichter in den Körper eindringen können.
Deswegen fallen allergische Reaktionen bei Kindern heftiger aus. Relativ häufig entwickelt sich über die Jahre aus einem kindlichen Heuschnupfen Asthma. Auch treten Neurodermitis und Heuschnupfen relativ häufig zusammen auf.
Besonderheiten bei der Lebensmittelallergie
Obwohl eine Nahrungsmittelallergie in jedem Alter auftreten kann, gibt es einige Besonderheiten bei Kindern. Diese reagieren häufig auf andere Speisen als erwachsene Allergiker. Das gilt vor allem für Säuglinge. So ist zum Beispiel Kuhmilchallergie bei Babys besonders bekannt. Insgesamt tritt die Lebensmittelallergie bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen:
- 4,2 Prozent der Kinder reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel
- 3,7 Prozent der Erwachsenen haben eine Lebensmittelallergie
Säuglinge und Kleinkinder reagieren überdurchschnittlich oft auf die folgenden Nahrungsmittel:
- Kuhmilch
- Hühnerei
- Erdnuss
- Weizen
- Soja
Es kommt durchaus vor, dass sich diese Allergien im weiteren Verlauf wieder verlieren und die Kinder diese Speisen später problemlos verzehren können.
Welche Allergie-Symptome treten bei Kindern und Säuglingen auf?
Die Allergie-Beschwerden unterscheiden sich meistens nicht wesentlich von denen bei Erwachsenen, außer eben in ihrer Intensität. Problematisch ist allerdings, dass sich gerade Babys noch nicht genau mitteilen können. Bei bestimmten Symptomen sollten Sie also genau hinsehen und im Zweifelsfall den Kinderarzt kontaktieren.
Beschwerden bei Heuschnupfen im Kindesalter
Niest Ihr Kind oft, läuft die Nase und treten möglicherweise zusätzlich Hautausschläge auf? Dahinter könnte ein Heuschnupfen [Link] stecken. Das gilt v. a., wenn die Symptome
- saisonal auftreten
- bei Regen nachlassen
- im Freien stärker werden
Bei ganzjährigen Symptomen an Nase und Augen kommt eher eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Tierepithelien in Frage.
Symptome einer Lebensmittelallergie bei Kindern
Gerade bei Säuglingen wird es hier schon schwieriger. Denn eine leichte Nahrungsmittelallergie bei Kindern zeigt sich oft nur durch unspezifische Symptome wie:
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Blähungen
- Übelkeit
Beobachten Sie genau, ob diese Symptome immer nach bestimmten Speisen auftreten. Führen Sie hierzu am besten ein Symptomtagebuch und suchen Sie den Kinderarzt auf.
Allgemeine Allergie-Beschwerden beobachten & frühzeitig handeln
Auch wenn Sie die Beschwerden nicht eindeutig zuordnen können, ist ein Gang zum Arzt empfehlenswert. Das gilt v. a. bei:
- unklarem Hautausschlag
- ständigen Erkältungssymptomen
- vermehrter Müdigkeit und Gereiztheit
- Schlafstörungen
- deutlich gesteigertem Schreien bei Säuglingen
- Konzentrationsstörungen
- nachlassenden schulischen Leistungen
Hinter alledem kann auch eine Allergie stecken.