Spezifische Immuntherapie bei Insektengiften (Biene/Wespe)
Insektenstiche sind schmerzhaft, daher fürchten sich viele Menschen davor. Für Allergiker kann ein solches Ereignis mit schweren, teilweise lebensgefährlichen Reaktionen verbunden sein. Daher sollten Sie eine Insektengift-Allergie rasch behandeln lassen. Wespen, Bienen und Hornissen lösen hierzulande am häufigsten eine allergische Reaktion aus. Hummeln gelten als wenig aggressiv, weswegen es hier kaum zu Stichen und entsprechenden Beschwerden kommt.
Typische Symptome einer Insektengiftallergie sind Hautausschläge, Schwellungen an Gesicht und Hals und Atemnot bis hin zum Kreislaufkollaps. Außerdem schwillt die Einstichstelle rasch an und zeigt eine brennende Rötung. Diese gefährlichen Reaktionen treten meist innerhalb weniger Minuten nach einem Stich auf. Manche Allergene können Sie konsequent meiden (z. B. Lebensmittel). Die Gefahr eines Insektenstichs besteht aber praktisch immer.
Spezielle Immuntherapie kann Beschwerden heilen
Nur die spezifische Immuntherapie (SIT) bekämpft die Ursache der Allergie und bietet eine langfristige Chance auf Heilung. Bevor Sie damit beginnen überprüft der Arzt, welches Insektengift (Biene und/oder Wespe) für Ihre Allergie verantwortlich ist.
Optimalerweise beginnen Sie die Behandlung in einer Klinik. Hier steht ihnen im Falle von Nebenwirkungen sofortige Hilfe zur Verfügung. Außerdem können Sie sich an die Medikamente gewöhnen. Diese werden in ihrer Dosierung langsam gesteigert.
Therapie gut planbar
Nach einer geringen Anfangsdosis erhalten Sie im weiteren Verlauf immer mehr Wirkstoff. Etwa drei bis fünf Tage dauert es, bis sie therapeutisch optimal eingestellt sind. Dann dürfen Sie das Krankenhaus verlassen. Die weitere Behandlung erfolgt ambulant für drei bis fünf Jahre bei einem Allergologen oder Hausarzt. Alle vier Wochen erhalten Sie eine Injektion, dadurch ist die Therapie gut planbar und wenig aufwändig.
Bedeutung für Patienten:
Die Erfolgsquote der SIT bei Menschen mit Insektengift-Allergie ist hoch. Etwa 80 bis 100 Prozent aller Patienten erlangen nach drei bis fünf Jahren einen umfangreichen Schutz. Treten weiterhin Symptome auf, müssen Sie die SIT möglicherweise lebenslang fortsetzen. In seltenen Fällen schlägt diese auch überhaupt nicht an.
Liegen mehrere Allergien gleichzeitig vor (z. B. gegen Bienen und Wespen), können Sie diese parallel behandeln lassen. Die Medikamente werden getrennt verabreicht. Der Arzt spritzt das Wespengift zum Beispiel in den rechten und das Bienengift in den linken Arm.
Nach den Spritzen sollten Sie für eine halbe Stunde zur Beobachtung in der Praxis bleiben. Ein Schutz vor Insektenstichen bleibt aber aus Sicherheitsgründen weiterhin wichtig. Mehr Informationen dazu finden Sie im Internet und bei Ihrem Allergologen.
Dr. med. Ludger Blecher (Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, Allergologie, Umweltmedizin)
Grabenberg 2a, 97070 Würzburg
http://www.pneumologie-wuerzburg.de/