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Die faszinierende Welt der Insekten: Hymenopteren (Hautflügler) im Fokus

Insekten stellen eine der vielfältigsten und zahlreichsten Lebewesen auf der Erde dar. Sie spielen eine entscheidende Rolle in nahezu jedem Ökosystem. Innerhalb dieser vielfältigen Gruppe nehmen die Hymenopteren (Hautflügler), zu denen Bienen, Hummeln, Wespen, Hornissen und Ameisen gehören, eine besondere Stellung ein. 

Definition und Merkmale der Hymenopteren

Hymenopteren (von griechisch: hymen – Häutchen) sind eine Ordnung der Insekten, die durch zwei Paare häutige, transparente Flügel und eine charakteristische Taille zwischen Brust und Hinterleib gekennzeichnet sind, die ihnen besondere Beweglichkeit verleiht. Diese Insekten weisen oft komplexe soziale Strukturen auf und sind für ihre bedeutende Rolle bei der Bestäubung und Schädlingsbekämpfung bekannt.

 

Bienen (lat. Apidae)

Bienen sind wahrscheinlich die bekanntesten Vertreter der Hymenopteren. Sie sind durch ihre Bestäubungsarbeit unverzichtbar und tragen maßgeblich zur Erhaltung vieler Pflanzenarten bei. Die Insektengruppe der Bienen ist in Aussehen und Lebensweise sehr vielfältig. Eine Gemeinsamkeit aller Bienen ist ihr pelziger Körper, der ihnen beim Sammeln von Pollen hilft. Sie sind in der Regel friedfertig und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Ein besonderes Merkmal der Bienen ist ihre Fähigkeit, Honig zu produzieren, der nicht nur als Nahrungsmittel dient, sondern auch bakterienhemmende Substanzen mit antibiotischer Wirkung enthält.

Die bekannteste Bienenart ist die Honigbiene (lat. Apis mellifera), sie wird weltweit für die Honigproduktion und Bestäubung genutzt. Sie lebt in großen Kolonien, die aus einer Königin, Arbeiterinnen und Drohnen bestehen. Honigbienen sind für ihre komplexen Tanzkommunikationen bekannt, mit denen sie Informationen über Nahrungsquellen weitergeben.

Im Gegensatz zu Honigbienen und Hummeln leben die meisten Wildbienenarten nicht in Kolonien und werden als Solitärbienen bezeichnet. Jede weibliche Solitärbiene baut ihr eigenes Nest und sorgt allein für ihren Nachwuchs. Auch diese Bienen sind wichtige Bestäuber und tragen erheblich zur Biodiversität bei. Beispiele für Solitärbienen sind die Mauerbienen (lat. Osmia) und die Blattschneiderbienen (lat. Megachile).

Die Vielfalt der Bienenarten variiert, je nach Region, stark. In Deutschland gibt es fast 600 Wildbienenarten, darunter die Sandbienen (lat. Andrena), die in sandigen Böden nisten, und die Blauschwarze Holzbiene (lat. Xylocopa violacea), die in Totholz lebt. In den USA sind die kleinsten Bienen, die Feenbienen (ca. 2 mm Größe), heimisch, während in Indonesien die größte Biene der Welt, die Wallace-Riesenbiene (lat. Megachile pluto) mit einer Größe von 39 mm, vorkommt.

 

Hummeln (lat. Bombus)

Hummeln stellen eine eigene Gattung innerhalb der Wildbienen dar. Sie sind deutlich größer als Bienen, ebenfalls pelzig und leben in Kolonien, die jedoch kleiner ausfallen als die der Honigbienen. Sie sind besonders wichtig für die Bestäubung von Pflanzen in kühleren Klimazonen, da sie bei niedrigeren Temperaturen aktiv sein können als Honigbienen. Hummeln sind weniger aggressiv und stechen nur selten.

 

Wespen (lat. Vespidae)

Wespen werden oft lästig und der Stich wird als schmerzhaft bzw. gefährlich wahrgenommen und deshalb gefürchtet. Sie spielen jedoch ebenfalls eine wichtige Rolle als natürliche Schädlingsbekämpfer im Ökosystem. Im Gegensatz zu Bienen haben Wespen einen glatten Körper und können mehrmals stechen, da ihr Stachel nicht in der Haut des Opfers stecken bleibt. Wespen sind oft aggressiver, insbesondere wenn sie ihr Nest verteidigen. Sie ernähren sich sowohl von Nektar als auch von anderen Insekten, Obst und Abfällen.

Die Gemeine Wespe (lat. Vespula vulgaris) ist eine der bekanntesten Wespenarten. Sie ist schwarz-gelb gestreift und lebt in großen Kolonien. Diese Wespenart ist besonders im Spätsommer aktiv und kann aggressiv werden, wenn sie sich bedroht fühlt. Sie ernährt sich von Nektar, aber auch von anderen Insekten und menschlichen Nahrungsmitteln.

Ähnlich wie die Gemeine Wespe ist die Deutsche Wespe (lat. Vespula germanica) schwarz-gelb gestreift, jedoch durch kleine schwarze Punkte auf dem gelben Hinterleib unterscheidbar. Sie ist ebenfalls in großen Kolonien organisiert und kann aggressiv sein. Diese Wespenart ist ein effektiver Jäger und spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Schädlingspopulationen.

Feldwespen (lat. Polistes) sind schlanker und haben längere Beine als die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Sie bauen offene Nester, die oft an Pflanzen oder Gebäuden hängen. Feldwespen sind weniger aggressiv und ernähren sich hauptsächlich von Nektar und kleinen Insekten.

Auch bei den Wespen gibt es regionale Unterschiede. In Deutschland sind 17 Wespenarten heimisch, darunter die Sächsische Wespe (lat. Dolichovespula saxonica), die ihre Nester oft in Dachböden und Schuppen baut, und die Waldwespe (lat. Dolichovespula sylvestris), die in Hohlräumen und im Boden nistet. In Südeuropa findet man die Zierliche Feldwespe (lat. Polistes bischoffi), die gerne in sonnigen Lebensräumen nistet.

 

Hornisse (lat. Vespa)

Die Hornisse ist eine große Wespenart mit gelben und schwarzen Streifen und erreicht eine Körperlänge von 3,5 cm. Hornissen leben in gut organisierten Staaten. Sie ernähren sich hauptsächlich von anderen Insekten und sind daher nützliche Schädlingsbekämpfer. Hornissen sind in verschiedenen Teilen der Welt verbreitet, darunter Asien, Nordamerika und Europa. In Nord- und Mitteleuropa kommt vor allem die Europäische Hornisse (lat. Vespa crabro) vor und erreicht eine Länge von 2,5 cm. Sie ist die einzige Art der Gattung Vespa, die natürlicherweise in diesen Regionen vorkommt. In Asien gibt es mehrere Arten, darunter die Asiatische Hornisse (lat. Vespa velutina) und die Asiatische Riesenhornisse (lat. Vespa mandarinia), die sich zunehmend auch in anderen Teilen der Welt ausbreiten. Die Asiatische Hornisse kann eine Länge von bis zu 2 cm erreichen, während die asiatische Riesenhornisse sogar eine Größe von 5,5 cm aufweisen kann.

 

Ameisen (lat. Formicidae)

Ameisen gehören ebenfalls zu den Hymenopteren und sind bekannt für ihre komplexen sozialen Strukturen. Sie leben in Kolonien, die von einer oder mehreren Königinnen geführt werden. Ameisen sind äußerst anpassungsfähig und können in verschiedenen Umgebungen überleben. Sie kommunizieren durch Pheromone und sind für ihre Fähigkeit bekannt, große Lasten im Verhältnis zu ihrer Körpergröße zu tragen.

 

Bedeutung der Hymenopteren

Hymenopteren sind für das ökologische Gleichgewicht von großer Bedeutung. Bienen tragen durch die Bestäubung zur Nahrungsmittelproduktion bei, Wespen kontrollieren Schädlingspopulationen, und Ameisen fördern die Bodenbelüftung und Nährstoffverteilung. Ohne diese Insekten würde unser Ökosystem erheblich leiden.

 

Gesundheitsrisiken durch Insektengift

Ein wichtiger Aspekt im Umgang mit Hymenopteren ist das Risiko von Allergien gegen deren Insektengift. Stiche von Bienen, Wespen und anderen Hymenopteren können bei gegen das Gift sensibilisierten Personen schwere allergische Reaktionen auslösen. Diese Reaktionen reichen von lokalen Schwellungen und Schmerzen bis hin zu systemischen Reaktionen (z. B. Anaphylaxie), die lebensbedrohlich sein können. Es ist daher wichtig, bei bekannten Allergien stets ein Notfallset mit sich zu führen und im Falle eines Stiches sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Allergen-Immuntherapie ist die einzige kausale Therapie zur Behandlung einer Bienen- und Wespengiftallergie. Eine solche Therapie kann die Empfindlichkeit gegenüber dem Insektengift langfristig reduzieren und das Risiko für die Entwicklung von schweren Reaktionen bei Wespen und Bienen fast vollständig verringern. Wegen der engen Verwandtschaft von Hummeln mit Bienen und Hornissen mit Wespen kann eine Allergie gegen das Insektengift der Hummeln mit einer Allergen-Immuntherapie basierend auf Bienengift und eine Allergie gegen das Gift der Hornissen mit Wespengift behandelt werden.

 

Fazit

Die Welt der Insekten ist unglaublich vielfältig, und Hymenopteren spielen eine zentrale Rolle in unseren Ökosystemen. Ob Bienen, Wespen oder Ameisen – jede Art erfüllt eine spezifische und unverzichtbare Funktion in der Natur. Gleichzeitig ist es wichtig, sich der potenziellen Gesundheitsrisiken bewusst zu sein, die von Insektengift ausgehen können.

 

Herr Orwa Khasky, Facharzt für HNO-Heilkunde, Spezialisierung: Schlafmediziner

OPTIMA HNO-Praxen, Schlaflabor und ambulante Operationen Detmold

Wiesenstraße 5, 32756 Detmold

Tel.: 05231-31030

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