Zum Hauptinhalt springen

Ärzte erklären

Kann ich mein Kind vor Allergien schützen?

Jedes dritte Kind in Deutschland leidet heutzutage an einer Allergie, wobei diese in sehr vielfältiger Weise auftreten können. So entwickeln etwa 10 % aller Kleinkinder in ihren ersten Lebensjahren eine Neurodermitis. Viele dieser Kinder sind gleichzeitig von einer Nahrungsmittelallergie betroffen, die glücklicherweise in den meisten Fällen bis zum Schulalter wieder verschwindet. Viele Nahrungsmittel werden dann wieder vertragen.

Einige der betroffenen Kinder entwickeln bis zum Schulalter auch Ashma. Dabei hat sich die frühkindliche Sensibilisierung gegen Innenraumallergene wie Hausstaubmilben oder Tierhaare als Hauptrisikofaktor für ein allergisches Asthma herausgestellt. Ab dem 7. Lebensjahr tritt dann bei Kindern die allergische Rhinitis („Heuschnupfen“) in den Vordergrund. Bis zum 10. Geburtstag leiden bis zu 20 % der Kinder unter entsprechenden saisonalen Symptomen im Frühjahr oder Frühsommer.

Wenn beide Elternteile Allergiker sind, liegt das Risiko für Ihr Kind ebenfalls im Lauf seines Lebens an einer Allergie zu erkranken bei ca. 70 %. Gegen Ihre Gene können Sie leider nichts tun. Einfache Vermeidungsmaßnahmen können aber dabei helfen, die Entstehung von Allergien zu verhindern.

Anhand unseres heutigen Wissensstandes können hierfür konkrete Empfehlungen z. B. zum Stillen, der Haustierhaltung und der Tabakrauchexposition bei sogenannten Risikokindern gegeben werden.

Neben diesen Präventionsempfehlungen sollte frühzeitig bei Verdacht auf eine Allergie auch eine entsprechende fachärztliche Allergiediagnostik durchgeführt und eine spezifische Immuntherapie in Erwägung gezogen werden.

 

Bedeutung für Patienten:

Bei Kindern mit Neurodermitis sollten sowohl die Hautpflege als auch die Vermeidungsmaßnahmen gegen nachgewiesene Allergene (z. B. Katzenhaare und Milben) im Vordergrund stehen. Zusätzlich ist auch eine gegen die Symptome gerichtete, medikamentöse Therapie zur Verbesserung der Gesundheit Ihres Kinders wichtig.

Gerade bei Heuschnupfen oder einer Milbenallergie sollte aber auch die Ursache therapiert werden, da hier eine Allergenvermeidung zumindest zeitweise praktisch unmöglich ist. Die spezifische Immuntherapie ist hierfür das Mittel der Wahl.

Auch zur Vorbeugung von Asthma ist die spezifische Immuntherapie bestens geeignet. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass eine spezifische Immuntherapie das Risiko um 45 % reduziert, im Kindesalter an allergischem Asthma zu erkranken.

Ebenfalls konnte nachgewiesen werden, dass bereits erkrankte Kinder durch eine spezifische Immuntherapie deutlich weniger Medikamente (z. B. kortisonhaltige Asthmasprays) benötigen. Am besten aber lässt man es erst gar nicht erst so weit kommen und spricht den Kinderarzt frühzeitig auf etwaige Heuschnupfensymptome an. Hierdurch kann eine spezifische Immuntherapie rechtzeitig eingeleitet werden. Viele der dafür notwendigen Präparate sind ab dem 5. oder 6. Lebensjahr zugelassen.

 

 

Dr.med. Peter Eberle (Facharzt für Kinder und Jugendmedizin - Pädiatrische Pneumologie / Allergologie)
Wilhelmshöher Allee 109, 34121 Kassel
Telefon: +49 (561) 928880
http://www.kinderaerzte-im-netz.de/aerzte/dreberle/startseite.html