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Ärzte erklären

Erfolgsaussichten einer spezifischen Immuntherapie

Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist in den Medien sehr präsent. Ein anderer Begriff dafür lautet „Hyposensibilisierung“. Ärzte unterteilen sie in die subkutane (Spritzen unter die Haut) und sublinguale (Tropfen/Tabletten unter die Zunge) Variante. Eine Verabreichung in Nase und Mund ist kaum effektiv und wird deswegen nicht mehr durchgeführt.

Immuntherapie gerade bei Heuschnupfen erfolgversprechend

Beim Heuschnupfen ist die Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie mittlerweile eindeutig belegt. Dasselbe gilt für die Hausstauballergie, bei der ebenfalls eine langsame Gewöhnung an den Auslöser möglich ist. Noch keine eindeutigen Daten liegen für eine Anwendung gegen Tierhaar- und Schimmelpilz-Allergien vor. Auch hier spricht vieles für eine Wirksamkeit der SIT, sodass Sie einen Therapieversuch starten können.

Besonders vorteilhaft an der SIT ist die Möglichkeit, die Entstehung von Asthma zu verhindern. Leider lässt sich der Erfolg einer SIT nicht vorhersagen. Jeder Patient profitiert unterschiedlich stark und lange davon. In klinischen Studien ist es schwierig, Patienten für eine langjährige Teilnahme zu motivieren. Derzeit liegen aber bereits Daten vor, die bis zu 10 Jahre nach Ende der Therapie einen langanhaltenden Effekt bescheinigen.

Therapie dauert drei bis fünf Jahre

Nach rund drei bis fünf Jahren können Sie  davon ausgehen, dass sich das Immunsystem an die Allergene gewöhnt hat. Werden die Medikamente unter die Haut gespritzt, können zwischen 80 und 100 Prozent der Patienten mit einem vollständigen Schutz rechnen.

Treten weiterhin Symptome auf, müssen Sie die Behandlung möglicherweise lebenslang fortsetzen. In seltenen Fällen schlägt diese überhaupt nicht an. Auch Medikamente für eine Anwendung unter der Zunge überzeugten in Studien, vor allem bei Heuschnupfen und einer Allergie gegen Hausstaubmilben.

Bedeutung für Patienten:

Sie können mit der SIT sowohl Heuschnupfen als auch leichtes Asthma gut behandeln lassen. Eine 100-prozentige Heilungsgarantie ist aber nicht möglich.  Bestehen nur wenige Allergien und sind diese erste seit kurzem aktiv, ist die Prognose günstig.  

Wichtig ist eine ausreichende Medikamenten-Dosis während den empfohlenen drei bis fünf Behandlungsjahren. Manche Menschen haben während und nach Ende der SIT fast keine oder nur noch an wenigen Tagen allergische Symptome. Folglich brauchen sie keine oder deutlich weniger Allergie-Medikamente im Vergleich zu früher.

Beratung durch einen Allergologen wichtig

Menschen mit einer Allergie gegen Insektengifte haben dank der spezifischen Immuntherapie eine sehr hohe Chance, dass der nächste Stich ohne lebensbedrohliche Reaktion verläuft. Dies bedeutet einen enormen Zugewinn an Lebensqualität. Die Immuntherapie kann der Entstehung von Asthma und neuen Allergien vorbeugen. Ihr Allergologe wird festlegen, welche Therapieform und welche Allergene zur Behandlung Ihrer Allergie geeignet und erfolgversprechend sind.

Autor: Dr. med. H. Popal (Facharzt für Hautkrankheiten, Allergische Erkrankungen, Kinderdermatologie, Ambulante Operationen, Lasertherapie)
Berrenrather Str. 296
50937 Köln Sülz
<link www.popal.org/index.htm&gt;http://www.popal.org/index.htm</link>