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Biene & Wespe

Insektengiftallergie: Allergische Reaktion auf Insektenstiche


Die Insektengiftallergie wird auch als Insektenstichallergie bezeichnet, denn Biene, Wespe und Co. übertragen Ihr Gift durch einen Stich. Die eigentliche allergische Reaktion entsteht aber nicht aufgrund des Stiches sondern aufgrund der im Gift enthaltenen Proteine. Für Insektengift-Allergiker kann eine allergische Reaktion auf einen Stich zu einem sehr ernsten und sogar lebensbedrohlichen Reaktionen führen.

Welche Insekten können eine allergische Reaktion gegen Insektengift verursachen?


Die Gifte der hierzulande lebenden Insekten sind an sich harmlos. Doch bei manchen Menschen tritt eine allergische Reaktion nach Stichen auf. Auslöser sind die Insektenstiche folgender Arten:

  • Biene
  • Wespe
  • Hummel
  • Hornisse

Die häufigsten Auslöser sind allerdings Bienenstiche und Wespenstiche.

Wie unterscheiden sich typische Insektengiftallergie-Symptome von einer normalen Reaktion auf Insektenstiche?


Wenn Sie nicht von einer Insektengiftallergie betroffen sind, kommt es bei Ihnen z. B. nach einem Wespenstich allenfalls zu einer brennenden Rötung und Schwellung rund um die Einstichstelle. Das ist eine völlig normale Reaktion auf das Insektengift, was zuvor durch den Stich unter die Haut oder in die Mundschleimhaut gespritzt wurde.

Allergische Reaktion auf Insektenstiche

Wenn Sie allergisch auf Insektenstiche reagieren, zeigt sich dies durch die folgenden Allergie-Anzeichen:

  • allergische Hautreaktion
  • Hautrötung, nesselartiger Hautausschlag
  • Schwellung der Nasen- und Mundschleimhaut
  • Schwellungen im Gesicht und am Hals (Ödeme)
  • Übelkeit nach Insektenstich
  • allergische Reaktion nach Fieber
  • Kopfschmerzen

Allergischer Schock nach Insektenstich

Eine Insektengiftallergie kann zum gefürchteten allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) führen. Hinweise darauf sind:

  • starke Schwellung, z.B. in Gesicht oder Hals
  • Atemnot
  • Schwindel
  • Schweißausbrüche
  • Kreislaufkollaps
  • Herzrasen
  • Ohnmacht

In diesem Fall herrscht akute Lebensgefahr und es sollte ein Notfallset für Allergiker zum Einsatz kommen.

Wie schnell tritt eine allergische Reaktion nach Insektenstichen auf?


Die Insektengiftallergie-Symptome treten als Sofortreaktion meist innerhalb weniger Minuten nach dem Insektenstich auf. Das gilt auch für den lebensbedrohlichen allergischen Schock. Deswegen sollten Sie als Betroffener immer ein Notfallset gegen Wespenstiche und andere „Insektenangriffe“ mit sich führen.

Bei einem allergischen Schock gilt zudem:

  • Erste Hilfe leisten
  • Notarzt alarmieren
  • Einlieferung ins Krankenhaus

Mehr zum allergischen Schock

Das Allergie-Notfallset


Bei einer Insektengiftallergie treten lebensbedrohliche Reaktionen häufiger auf als bei anderen Allergien. Deswegen tragen Betroffene häufig ein Notfallset bei sich, um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Denn beim sogenannten allergischen Schock kann der Kreislauf zusammenbrechen und Atemnot auftreten.

Dementsprechend enthält ein Allergie-Notfallset alle Medikamente, die in einer solchen Situation lebensrettend sind:

  • Adrenalin-Spritze zur Stabilisierung des Kreislaufs
  • Kortison zum Abschwellen der Schleimhäute und Abklingen der Entzündung
  • Antiallergische Medikamente (Antihistaminika) zur Linderung der Symptome

Wenn Sie allergisch auf Insektenstiche reagieren, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.

Wie lässt sich eine Insektengiftallergie erkennen?


Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie allergisch auf Wespen und andere Insekten reagieren, suchen Sie einen Arzt (Allergologe) auf. Dieser klärt anhand einer ausführlichen Patientenbefragung, ob Ihre Symptome zu einer Allergie gegen Stiche passen.

Zur weiteren Insektengiftallergie-Diagnostik gehören die folgenden Untersuchungen:

Anders als bei Heuschnupfen gehört der Provokationstest nicht zur Standard-Diagnostik. Vielmehr wird dieser später manchmal durchgeführt, um den Erfolg der Therapie zu überprüfen.

Wie lässt sich eine Insektengiftallergie behandeln?


Zunächst sollten Sie versuchen, einen Insektenstich bestmöglich zu vermeiden. Lassen Sie eine Insektengiftallergie zudem durch einen Allergie-Spezialisten behandeln. Gerade die Hyposensibilisierung hat bei dieser Allergie eine hohe Erfolgsquote.

Die Gefahr von Insektenstichen minimieren 

Beachten Sie optimaler Weise die folgenden Tipps, um das Risiko von Bienenstichen, Wespenstichen und anderen Insektenstichen zu minimieren:

  • Verzehren Sie im Freien keine Speisen oder süße Getränke.
  • Pflücken Sie kein Obst oder Blumen.
  • Halten Sie sich nicht im Bereich von Mülleimern oder Fallobst auf.
  • Verwenden Sie keine Parfüms oder parfümierte Kosmetika.
  • Laufen Sie nicht barfuß.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Haut durch Kleidung möglichst bedeckt ist und Insekten nicht unter die Kleidung gelangen können.
  • Verwenden Sie Insektennetze vor Ihren Fenstern.
  • Vermeiden Sie hastige Bewegungen in der Nähe von Insekten.

Mehr zur Allergenvermeidung

Die Hyposensibilisierung gegen Insektengift

Keine Allergie reagiert so gut auf eine Hyposensibilisierung wie die gegen Insektengift. Die Erfolgschancen liegen bei bis zu 95 %. Das Prinzip hinter dieser, auch als spezifische Immuntherapie (SIT) bekannten, Behandlungsform liegt in einer Gewöhnung des Immunsystems an das Insektengift. Die Hyposensibilisierung dauert zwischen drei und fünf Jahre. Es ist die einzige Behandlung, welche die Ursache Ihrer Insektengiftallergie bekämpft. Im Unterschied zu saisonalen Allergien (z. B. Heuschnupfen) wird die Hyposensibilisierung bei der Insektengift immer ganzjährig durchgeführt.

Die Hyposensibilierung wird in der Regel während eines drei bis fünftägigen stationären Aufenthalts in einer Klinik begonnen. In diesem Zeitraum verabreicht der behandelnde Arzt mehrmals täglich eine Injektion mit dem Insektengift. Anschließend therapiert der behandelte Arzt ambulant weiter.

Mehr zur Hyposensibilisierung

Die Symptomatische Therapie bei der Insektengiftallergie

Auch bei der Insektengiftallergie haben Sie die Möglichkeit, die Symptome der allergischen Reaktion zu behandeln. Dies ist auch von anderen Allergien, zum Beispiel dem Heuschnupfen, bekannt. Eine besondere Bedeutung bei einer allergischen Hautreaktion durch Insektenstiche kommen z. B. Salben zu, die entweder Antihistaminika oder Kortison enthalten.

Doch auch weitere antiallergische Medikamente, z. B. in Tabletten oder Tropfenform, spielen eine Rolle in der symptomatischen Therapie der Insektengiftallergie. 

Mehr zur symptomatischen Therapie